Leben an Bord

Leben an Bord

18.05.2023 18:01 | Yachtbasis24.at

Das Leben an Bord - der erste Törn

Ein Bootsurlaub ist etwas Wunderschönes. Gemeinsam mit Freunden einige Tage am Boot, gemeinsam schwimmen, essen, trinken - einfach beisammen sein.

Und genau hier beginnen oftmals Schwierigkeiten. Nirgendwo ist man eine Woche lang, 24 Stunden am Tag, gemeinsam auf relativ engem Platz beisammen. 

Und Hand aufs Herz - hat nicht jeder von uns irgendwelche kleinen Eigenheiten, die Andere manchmal als angenehm oder vielleicht auch als angenehm empfinden? 

Eines der wichtigsten Dinge an Bord ist hier die Rücksichtnahme. 

 

 

Egal wie gut und lange man sich bereits kennen mag, immer wieder gibt es Dinge, die erst bei so intensivem Beieinandersein zum Vorschein kommen. Da genügt oft schon ein falscher Blick oder ein unachtsam ausgesprochenes Wort. Es ist auch nicht einfach, auf einem Boot Ruhe und Abstand zu anderen zu finden. 

Es kommt natürlich auch vor, dass etwa beim Ankern, beim Setzen von Landleinen oder beim Einfahren in Marinas oder Häfen etwas einmal nicht so ganz rund läuft. Gerade in solchen stressigen Situationen fallen dann oft im Eifer falsche oder gar verletzende Worte. Es ist sicher nicht verkehrt, sobald sich wieder alles beruhigt hat, sich bei der oder den Personen zu entschuldigen – diese wird fast immer gerne angenommen und danach ist meist wieder alles in bester Ordnung.

Wichtig ist es auch, Dinge immer möglichst gemeinsam zu besprechen, immer wieder kommt es bei mehreren Personen zu sogenannten Gruppenbildungen - auch das ist sicherlich nicht förderlich für einen schönen gemeinsamen Urlaub.

Und falls es doch einmal zu Anständen kommen mag - bitte möglichst bald die Situation in geeigneter Form ansprechen. Oft handelt es sich nur um ein Missverständnis oder um eine falsche Interpretation. Nichts ist schlimmer, als unnötigen Ärger tagelang hinunter zu schlucken. 

Immer daran denken, dass man sich ja nicht umsonst dazu entschlossen hat, gerade die schönste Zeit im Jahr genau mit diesen Freunden zu verbringen!   

 

Thema Bordtoilette

Eine Toilette am Boot ist etwas anders konstruiert als unsere Toilette daheim. Daher ist es unerlässlich, alle Crew-Mitglieder dahingehend zu instruieren, was in die Toilette kommen soll, und was nicht! 

Ein einfaches System hierfür ist anhand einer Rolle Alufolie leicht erklärt: 

Alles, wofür nicht wir selber verantwortlich sind, wird in ein ausreichend großes Stück Alufolie gewickelt und anschließend in einem Müllsäckchen versteckt. So ist eine verstopfte Toilette weitgehendst ausgeschlossen. 

Denn eine verstopfte Toilette an Bord bedeutet entweder stundenlanges Reparieren - wenn man weiß, wie’s geht - oder man fährt sofort in die nächstgelegene Marina und wartet dort auf die Reparatur. Beides sollte man sich tunlichst ersparen!

 

Segelmannschaft

Bereits vor jedem Manöver ist es unabdingbar, jedes mithelfende Crew-Mitglied in seine Aufgabe einzuweisen. Jeder muss seine Aufgabe kennen um sie im rechten Moment so gut wie möglich erledigen zu können.

Bei der Törnplanung ist darauf zu achten, sich nicht zu viel vorzunehmen. Denken sie immer an eine mögliche Wetterverschlechterung und wie weit der Retourweg dann werden kann…

Auch die Auswahl der Übernachtungsplätze sollte im Einklang mit der Erfahrung der Crew gewählt werden. Eher aufwendige Manöver, wie etwa das Setzen von Landleinen in engen Buchten mit knapper Wassertiefe und dazu vielleicht etwas Wind erfordert schon einige Routine. Hier ist es anfangs vielleicht besser, an Bojen festzumachen oder in einer der großen und dafür bekannten Ankerbuchten zu übernachten.