Einfahren in eine Marina

Einfahren in eine Marina

19.05.2023 09:09 | Yachtbasis24.at

Speziell für Segelanfänger ist das Einfahren in eine Marina anfangs mit viel Stress verbunden. Dabei kann man mit einer guten Vorbereitung dieses Manöver erheblich erleichtern. 

Noch vor der Einfahrt in die Marina werden sämtliche Fender ausgebracht, wobei der Heckfender nicht zu vergessen ist. Beide Heckfestmacher werden angebracht. Dabei ist darauf zu achten, die Leinen nach dem Festmachen an der Klampe von außen über die Reling ins Boot zu führen - man glaubt nicht, wie oft dies im Eifer des Gefechtes falsch gemacht wird. 

 

 

Zumindest ein Crew-Mitglied wird im Vorhinein bestimmt, welches dafür verantwortlich sein wird, die Heckleinen dem Marinero zuzuwerfen und wieder in Empfang zu nehmen, um diese anschließend wieder an der Heckklampe zu belegen. 

Ein weiteres Crew-Mitglied wird die Mooring-Leine vom Marinero übernehmen und diese außen am Boot vorbei an den Bug zu führen, um sie danach an der Bugklampe zu belegen - diese Aufgabe sollten kräftige Arme erledigen.

Danach steht der Einfahrt in die Marina nun nichts mehr im Wege. 

Es hat sich als zweckmäßig erwiesen, mit dem Boot im Retourgang einzufahren. Die Vorteile dabei sind, dass der Steuermann somit an der Bootspitze steht und ein freies Sichtfeld vor sich hat und Abstände lassen sich so viel besser abschätzen. 

Sollte ein Hindernis  auftauchen - wie etwa ein gerade ausfahrendes Boot - kann man einfach in den Vorwärtsgang schalten und bequem wieder Platz machen. 

 

 

Während der Einfahrt hält man bereits nach dem zuständigen Marinero Ausschau. Bei einem geschäftigen Treiben kann es auch einige Minuten dauern, bis dieser sich mit Hand - oder Rufzeichen zu erkennen gibt. Hier ist oft Geduld sehr wichtig. Hat man dann Kontakt aufgenommen, wird man zum vorgesehenen Liegeplatz geführt. Auch hier liegt der Vorteil im Retourfahren, da man - soweit es der Wind zulässt - direkt weiter im Retourgang in den Stellplatz zurückschieben kann.

An dieser Stelle sei etwas sehr Wichtiges zu erwähnen: 

Oftmals wird es beim Einfahren zwischen den Nachbarbooten sehr eng. So manches Crew-Mitglied sieht sich dann augenblicklich berufen, einer drohenden Kollision mit Händen und Füßen entgegenzuwirken. Dabei sind ihnen die Folgen nicht bewusst, wenn man abrutscht und mit einer Hand oder einem Fuß zwischen die tonnenschweren Boote gerät.  

Dies kann mit schweren Verletzungen enden. Jedes Crew-Mitglied sollte unbedingt dahingehend instruiert werden!

 

 

Das Boot nähert sich nun der Kaimauer. Jetzt ist es für den Steuermann sehr wichtig, das Boot rechtzeitig aufzustoppen, um nicht gegen den Kai zu donnern. 

Meist gibt der Marinero aber schon zur rechten Zeit die entsprechenden Kommandos. Liegt das Boot richtig, werden die beiden Leinen am Heck und die Mooring-Leinen am Bug festgemacht. 

Um den richtigen Abstand zum Ausbringen der Pasarella (Gangway) einzustellen, werden die Längen der Heck- und Bugleinen korrigiert. 

 

…und jetzt ist es Zeit für den Manöverschluck!