30.03.2024 20:44 | Yachtbasis24.at
Angekommen in der Marina begibt man sich erst einmal in das Büro der Charterfirma, um die notwendigen Formalitäten zu erledigen. Anschließend kann man bereits beginnen, einen Hand- oder Gitterwagen zu organisieren, um das Gepäck vom Auto zum Bootssteg zu verfrachten. In größeren Marinas besteht meist die Möglichkeit, kurzfristig mit dem Auto innerhalb des Geländes zu halten, um das Gepäck nicht über allzu weite Strecken transportieren zu müssen.
Grundsätzlich beginnt die Bootsübernahme um 17 Uhr, aber je nach Anzahl der Boote oder Größe der Charterfirma kann sie auch etwas früher stattfinden. Die Übernahmezeit ist in deinem Chartervertrag ersichtlich.
Als Alternative dazu kannst du gegen Aufpreis auch einen „early check-in“ buchen. Das ist besonders praktisch, wenn du planst, noch am selben Tag am späten Nachmittag auszulaufen und in einer nahegelegenen Bucht zu übernachten.
Sobald ein Mitarbeiter verfügbar ist, beginnt die Übernahme des Bootes. Aus Platzgründen sollte neben dem Skipper höchstens eine weitere Person an Bord sein.
Die Übernahme erfolgt größtenteils in deutscher Sprache, aber aufgrund der Vielzahl von Informationen kann es leicht passieren, dass du später etwas vergisst. Scheue dich bitte nicht, fehlende oder unvollständige Informationen zu einem späteren Zeitpunkt zu erfragen – nach dem Ablegen ist es oft zu spät.
Bei einer optischen Kontrolle der Außenseiten und des Bootsdecks empfehlen wir, die Charterfirma noch während der Übernahme darüber zu verständigen und raten auch, Schäden per Foto festzuhalten. Wenn es sich allerdings um kein nagelneues Boot handelt, wird es immer kleinere Schäden geben.
Kontrolliere sämtliche Luken auf Beschädigung und Gängigkeit.
Schau, ob sämtliche Fender, eventuell eine Rettungsinsel und der Bootshaken vorhanden sind.
Schalte im Solon die Beleuchtung an und überprüfe die Positionslichter, das Ankerlicht und das Deckslicht.
Anker und Ankerwinde:
Lasse den Motor laufen und gehe zum Bug, um die Ankerwisch zu überprüfen. Prüfe dabei, ob die Ankerkette sicher am Anker und an der Bootshalterung befestigt ist. Schau, ob der Hebel für manuelles Ankern vorhanden ist.
Takelage (Segel, Seile und segelbezogene Gegenstände):
Wenn es das Wetter zulässt, ziehe das Vor- und Großsegel auf und achte auf eventuelle Schäden. Prüfe, ob mindestens 2 Winschkurbeln vorhanden sind.
Beiboot:
Vergewissere dich, dass das Beiboot unbeschädigt und ausreichend aufgepumpt ist. Achte auf intakte Ruderhalterungen.
Cockpitinstrumente:
Überprüfe, ob die Instrumente unbeschädigt und eingeschalten sind. Achte dabei, ob der Tiefenmesser funktioniert. Überprüfe die Funktion des Bugstrahlruders (falls vorhanden) und mach dich mit dessen Bedienung vertraut.
Motor:
Achte bei laufendem Motor auf die Funktion der Kontrollleuchten und Warnleuchten und kupple ihn aus. Prüfe dabei, ob aus dem betreffenden Außen-Bordauslass Kühlwasser läuft. Danach schalte kurz in den Vorwärtsgang und in den Rückwärtsgang. Dabei kannst du auch gleich die Drehrichtung der Schraube eruieren. Vergewissere dich, ob die Tankanzeige funktioniert und der Tank auch gefüllt ist.
Außenbordmotor:
Wenn sich ein Außenbordmotor an Bord befindet, überprüfe zuerst, ob er sicher an der Reling befestigt ist. Starte ihn, aber schalten ihn nach dem Anspringen rasch wieder aus (fehlende Wasserkühlung)
Backskisten: (von oben zu öffnende Kastenbank im Cockpit)
Überprüfe das Vorhandensein von: Ersatzanker, Wasserschlauch mit Anschlussstück, Putzkübel mit Schwamm, ausreichende Anzahl von Leinen, Ruder und eine Luftpumpe mit passendem Adapter für das Beiboot, Dieseltrichter.
Gasflaschen:
Überprüfe den Zustand der Gasflasche und der Reserve-Gasflasche und achte, ob diese auch gefüllt sind.
Niedergang-Schot: (Ein- oder Abgang zum Salon)
Überprüfe die Gängigkeit und das Vorhandensein des Schlüssels.
Sprayhood, Cockpit-Tisch und Bimini-Top: (falls vorhanden)
Überprüfung auf Beschädigung.
Heckdusche:
Überprüfung auf Funktion.
Badeleiter, Notpinne und Rettungsring:
Überprüfung, ob vorhanden.
Salon, Kabinen und Nassräume:
Überprüfe die Funktion des Herds und Backofens, prüfe, ob der Kühlschrank kühlt und die Temperatur reguliert werden kann.
Überprüfe die Anzahl und den Zustand der Schwimmwesten und Gurte.
Überprüfe die Navigationsausrüstung (Seekarten, Navigationsbesteck, Hafenhandbücher, Leuchtsignale, Signalhorn und Fernglas)
Schalte das Funkgerät ein und mache dich mit der Funktion vertraut.
Sieh nach, wo sich ein Feuerlöscher befindet.
Überprüfe die Bootspapiere.
Eruiere, wo sich Werkzeug und Ersatzteile befinden.
Bilge:
Öffne die Bilgedeckel und achte, dass sich kein Wasser in der Bilge befindet. Die Bilgepumpe kurz überprüfen.
Toiletten:
Vergewissere dich, dass die Toilettenspülung ordnungsgemäß funktioniert und mache dich mit der Handhabung vertraut. Achte hierbei besonders darauf, die übrigen Besatzungsmitglieder ebenfalls über die Funktionsweise zu instruieren! Überprüfe, wo sich die Seeventile befinden und achte auf die Stellung und deren Handhabe.
Wasser und Tanks:
Stelle sicher, dass das Wasser in der Küchenspüle und den Duschen gut fließt und abläuft. Beachte den Wasser-Füllstand (eventuell Wasser nachfüllen) und die Handhabe der betreffenden Ventile.
Batteriehaupt- und Landstromumschalter:
Überprüfe, wo sich diese befinden
WLAN:
Überprüfe, ob vorhanden und eruiere das Passwort.
Eruiere die Telefonnummer der Ansprechpartner für Notfälle (Basis Manager)
Vergiss nicht, den aktuellen Seewetterbericht einzuholen
Hier findest du eine kostenlose Checkliste für deine Bootsübernahme zum Download.
Bedenke allerdings, dass die Checkliste nur als Leitfaden für deine Übernahmekontrolle dient und aufgrund der verschiedenen Bootstypen eventuell noch ergänzt werden muss, oder manche Punkte auch gänzlich entfallen.
Befindest du dich noch in der Planungsphase deines Törns, empfehlen wir dir auch unseren Beitrag Packliste für Bootcharter